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Gold (XAU USD)

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Roland Vogt

Markt-Stratege

25.04.2024 09:11
XAU 25 04 2024 11 07 51
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Weshalb dieses Update erscheint: Im Langfrist-Ausblick vom 31. Oktober, war von einer mittelfristigen Avance im Umfang von ~350 USD die Rede. Das Gold wurde zu diesem Zeitpunkt bei ~2050 USD gehandelt. 

2050 plus 350 ergibt 2400 - und das ist da, wo XAU zurzeit gehandelt wird. Ein Grund für ein Update.

Die Aufwärtsstrecke hat viele Investoren vom Paulus („Gold wird nicht steigen, denn es zahlt keine Zinsen“) zum Saulus gemacht („Gold bietet einen guten Inflationsschutz“). Es hagelt in letzter Zeit überall Empfehlungen. Alte Hasen wissen, dass das ein Grund ist, sogar besonders genau hinzusehen.

So sieht es jetzt aus: Es ist ein alter Trick, um das eigene, frühere und jetzt fehlerhaft erscheinende zu verschleiern. Damit wird selbst aus dem Heizer einer Dampflokomotive ein Vorzeige-Grüner: Er setzt sich mit grösstmöglicher Lautstärke an die Spitze einer Klima-Demonstration. Damit wird er unanfechtbar. Wer seine Vergangenheit kennt, wird ihn als geläutert einstufen. Wer sie nicht kennt, sieht in ihm ohnehin eine Vorzeige-Greta. Und gegebenenfalls funktioniert das später dann auch alles mit umgekehrten Vorzeichen.

Aus analytischer Sicht ist es Fakt, dass das Gold jetzt eine grosse Strecke hinter sich hat. Das zwischen Sommer 2020 und Herbst 2023 ausgebildete Mega-Flag wurde aktiviert. Und jetzt darf auch die Ausfallbewegung als abgewickelt gelten. Ich spreche hier vom grosse Raster, es geht also nicht um 20 oder 30 Dollars.

Wenn sich der Markt in der Nähe eines grossen Bewegungsziels befindet, achte ich gern auf Trendwende-Anzeichen. Solche könnten während den kommenden Wochen tatsächlich noch ausgebildet werden. Momentan sind aber keine erkennbar.

So könnte es gehen: Das Gold hat innerhalb von zehn Wochen um 21 Prozent zugelegt. Jetzt ist der Markt kurzfristig überkauft, ausserdem steht er inmitten einer grossen, prägnanten Widerstandszone.

Es fehlt im kurz- bis mittelfristigen Bereich also an einer Aufwärts-Vision. Das RiskReward für dieses Zeitfenster ist negativ und das werden auch andere erkennen. Zumindest eine vorübergehende Schwäche ist darum zu erwarten.

Kurzfristige Spekulanten werden sich vielleicht jetzt einen Short überlegen. Den kann man machen, aber nur, wenn es um wirklich kurzfristige Geschäfte geht. Auf jeden Fall aber auch nicht neu kaufen.

Selbst mittel- und langfristige Investoren haben Anlass, ihr Exposure angesichts dieses Set-ups zu reduzieren respektive einen Teil der Gewinne anzubinden. Anlass für einen Vollabbau kann ich aber nicht erkennen.

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